Bolivien
Quechua, Aymara und Mestizen sind die Bewohner des zentralen Andenstaates Bolivien. Ein Land mit reicher Kultur, das immer Saison hat und nie überrannt wird. Tropisch heiß ist das Klima in den tiefen Regionen, gemäßigt im Altiplano, der Hochebene. Dort, auf gut 4.000 m Höhe, liegen die Sonnen- und die Mondinsel, inmitten des weltberühmten Titicaca-Sees, unweit davon die legendäre Silberstadt Potosi und der Regierungssitz La Paz. Lassen Sie sich ein, auf ein spannendes Land, das viel zu bieten hat. Eines, in dem Sie immer wieder Ungewohntes entdecken – etwa die Kakteen-Insel im Salar de Uyuni, dem größten Salzsee der Erde, oder die fantastischen Felsformationen der Ciudad Roma.
La Paz




Der Regierungssitz Boliviens ist streng genommen keine Millionenstadt. Doch herrscht Trubel hier auf 3.200 m bis 4.100 m Höhe. Letztere ist die Höhe, auf der der Flughafen von La Paz liegt, in El Alto. Da tut es nur zu gut, dass man in die Stadt ein bisschen bergab fährt. El Alto ist zu einer eigenständigen Stadt herangewachsen, die inzwischen mindestens so groß ist wie La Paz. Sie zieht sich entlang des Hanges. La Paz liegt in einem geschützten Talkessel. Die Reichen wohnen auf niedrigeren Höhen, wo das Klima am angenehmsten ist und die Höhe besser zu ertragen ist. Schön ist es nicht, das Stadtbild von La Paz, aber interessant in jedem Fall. Es herrscht chaotischer Verkehr, was zu einer umweltfreundlichen Innovation führte: Seilbahnen wurden als öffentliche Verkehrsmittel installiert, von denen aus man einen beeindruckenden Blick über das Häusermeer hat und den über der Stadt thronenden 6.438 m hohen Hausberg Illimani bewundern kann. Verwunderlich ist der Hexenmarkt. Hier geht es besonders farbenfroh zu. Zahlreiche Souvenirs, darunter bunt gestreifte Webtücher, warten in den Läden auf Sie, aber auch viele Kuriositäten. Es werden Mittel und Pulver, Salben und Öle, Tees und Kräuter von selbsternannten Apothekern und Schamanen verkauft, die einem Reichtum versprechen oder das Glück finden lassen sollen. Selbstverständlich gibt es Kokablätter (Coca) zu kaufen, die das Leben in der Höhe etwas erleichtern. Wenn man diese kaut, erhöhen sie die Sauerstoffaufnahme im Blut. In Bolivien sind Kokablätter üblich, man erhält sie auf Märkten, in Läden, am Straßenrand und privat. Die indigene Bevölkerung weiß seit jeher um die Heilwirkung von Coca. U.a. wirkt Coca schmerzlindernd und tut der Verdauung gut. Am bizarrsten aber sind die von der Decke hängenden Lamaföten in den Läden auf dem Hexenmarkt, die dem Käufer und späteren Besitzer als Glücksbringer dienen sollen. Solche Traditionen sind tief verankert in Bolivien und so verkaufen sich die Föten gut. In den anderen Gassen und Straßen findet man gut sortiert andere Spezialwarenläden so wie am sogenannten Hexenmarkt ein Heilmittelladen neben dem nächsten zu finden ist. In der malerischen Calle Jaén liegen einige Museen der Stadt und die wohl am besten erhaltenen Kolonialgebäude von La Paz. Am Stadtrand liegt das karge Mondtal, das Valle de la Luna, mit seinen schroffen Felsformationen, die durch Erosion und Witterung entstanden, und auf jeden Fall einen Besuch außerhalb des städtischen Gewimmels wert sind. Tihuanaco ist als UNESCO Welterbe ein lohnenswertes Ausflugsziel für Archäologieinteressierte. Die Ausgrabungsstätte gehört zu den bedeutendsten Prä-Inka-Ruinen in Bolivien.
Titicaca-See




Auf 3.812 m Höhe liegt der tiefblaue Titicaca-See, der für die Ureinwohner Boliviens eine spirituelle Bedeutung hat. Für uns ist der Titicaca-See der zweitgrößte See Südamerikas und der höchste schiffbare See weltweit. Die kleine Stadt Copacabana am Ufer dient als Ausgangspunkt für die Erkundung des Sees auf bolivianischer Seite. Auf der autofreien Sonneninsel gibt es neben verschiedenen Inka-Stätten auch traditionelles Dorfleben zu entdecken bzw. zu erwandern. 5.000 Menschen leben auf der Insel. Die Sonneninsel ist ein Muss für Bolivienreisende. Die Legende besagt, dass der erste Inka, Manko Cápac, Sohn des Sonnengotts Inti, von eben diesem auf die Erde geschickt wurde und auf der Isla del Sol landete. Die Sonneninsel gilt also als Geburtsstätte der Inka. Auf der benachbarten Mondinsel, Isla de la Luna, erwartet Sie der gut erhaltene Tempel der Jungfrauen aus der Inkazeit. Darunter liegen ältere Ruinen, die den Inka wohl als Grundmauern dienten. Beide Inseln erreichen Sie auf einem Bootsausflug von Copacabana aus. Genießen Sie die fantastischen Ausblicke auf die bis zu 6.439 m schneebedeckten Berge der Cordillera Real, der Königskordillere, unbedingt in Ruhe.
Cordillera Real





Die Königskordillere gipfelt im 6.439 m hohen Illimani und weist einige Gletscher auf, was von den feuchten Hängen der Yungas begünstigt wird. Dennoch gehen auch hier die Gletscher zurück. Die gewaltigen Berge sind Traum vieler Bergsteiger, denn etliche Gipfel sind bis heute unbestiegen. Das schroffe Terrain der Granitfelsen ist im Kartenmaterial teilweise noch immer ungenau beschrieben. Es ist eine beeindruckende Berg- und Gletscherwelt ohne Infrastruktur, Natur pur. Die über 5.000 m hohe Condoriri-Gruppe mit ihren malerischen, tiefblauen Lagunen und Bergseen können Sie im Rahmen eines Zelttrekkings hautnah erleben. Dabei übernachten Sie auf über 4.000 m Höhe und bekommen die Gelegenheit, den 5.321 m hohen Pico Austria zu besteigen, eine der schönsten Touren Boliviens. Bei gutem Wetter können Sie vom Gipfel einen Blick auf den mit 6.542 m Höhe höchsten Berg Boliviens, den Sajama, erhaschen und sehen weit in der Ferne auch den Titicaca-See im Sonnenlicht glitzern.
Nationalpark Sajama




Der kleine Nationalpark Sajama schützt die Vulkanlandschaft der Cordillera Occidental um die Gipfel Sajama (6.542 m), Parinacota (6.348 m) und Pomerape (6.222 m). Die beiden zuletzt genannten Vulkane liegen an der Grenze zu Chile und gehören schon zum Lauca Nationalpark auf chilenischem Boden. Der Sajama Vulkan gilt bei den indigenen Bergvölkern als heilig. Eine Besteigung wird aber akzeptiert, wenn man Pachamama ein kleines Opfer erweist. Bei einem Besuch des Nationalparks Sajama ist der weiße Gipfel des Sajama allgegenwärtig. Nahe des Dorfes Sajama gibt es Thermalquellen, wo Sie sich nach einer Wanderung in der extremen Höhe von ca. 4.200 m entspannen können. Es wachsen buschige Polylepis-Bäume in Höhen von weit über 4.500 m Höhe. Im Nationalpark Sajama leben Vikunjas, Gürteltiere, Kondore, Nandus, Vögel und selten gesehene Bergkatzen.
Uyuni & Colchani



Die asphaltierte Straße von Potosí nach Uyuni ist eine der besten und neuesten in ganz Bolivien. Wie sonst fast nirgendwo in Südamerika sind entlang der Strecke auch einige Miradores (Aussichtspunkte) ausgeschildert, die einen Halt sehr lohnen. Der Ort Uyuni ist wohl einer der traurigsten der Welt. Die Straßen sind trocken und staubig. Etwas außerhalb liegt der Eisenbahnfriedhof mit an die 100 Waggons und Lokomotiven, der skurrile Aufnahmen möglich macht. Im Dorf Colchani werden in einfachen, kleinen Salzfabriken am Rande der Salzpfanne jährlich 25.000 Tonnen Salz abgebaut. Jegliche Arbeit wird von Hand erledigt und das ½ Kilo Salz kostet gerade einmal 2 Bolivianos (umgerechnet 25 Eurocent). Und das obwohl unter dem Salar das vermutlich weltweit größte Lithiumvorkommen schlummert, das großen Reichtum verspricht.
Salar de Uyuni





Der Salar de Uyuni ist der größte Salzsee der Welt. Mit einer Fläche von mehr als 10.000 qkm ist er größer als der Titicaca-See. Die Weite und die Dimensionen sind unvorstellbar, ca. 140 km x 110 km unendliches Weiß! Bei Auffahrt auf den Salar kann es sein, dass man anderen Karawanen an Allradfahrzeugen begegnet. Doch mit jedem Kilometer, den man zurücklegt, werden es immer weniger. Die bekannte Isla Incahuasi, auf der zahlreiche, große Kakteen stehen, ist als Fotomotiv besonders beliebt. Vom Gipfel der Insel genießen Sie einen Rundumblick über den Salzsee. Nach Stürmen ist er nicht in alle Richtungen gleißend weiß. Denn dann kann es sein, dass Erde von um den See herum liegenden Quinoa-Feldern auf das Salz geweht wurde. Quinoa wird in Südamerika viel zum Kochen verwendet. Es ist getreideähnlich und gedeiht auch auf Höhen von bis zu 4.000 m bei überwiegender Trockenheit und nur mit wenig Regenwasser. In der nächsten Regenzeit zwischen Februar und April wird das Weiß wieder reingewaschen werden. Der Salzsee ist auch während dieser Zeit eine Attraktion, insbesondere japanische Touristen kommen dann in Scharen. Die Spiegelungen von Himmel und Wolken sind fantastisch. Doch aufgrund der Gefahren, die Wasser auf dem Salz mit sich bringt, sind zu dieser Jahreszeit in der Regel keine Überquerungen des Salars möglich. Am nördlichen Rand des Salzsees liegt eine kleine, recht unbekannte Höhle, die Höhle von Chiquini. Eine Bauernfamilie verwaltet das Prunkstück. Unweit der Höhle liegt ein Hügel mit sonderbaren Felsformationen in Weiß- und Rottönen, die Kathedrale von Chiquini. Am Hang gibt es Zeugnisse prä-inkaischer Kulturen. Ebenfalls bemerkenswert ist, dass viele Felsen von einer Korallenschicht von mehreren Zentimetern überzogen sind, Zeugnisse der Urzeit, als der Salar de Uyuni ein salzhaltiger Ursee war. Vom Gipfel genießen Sie einen einzigartigen Blick auf den Salar de Uyuni und einige umliegende Quinoa-Felder.
Lagunen & Wüsten im Altiplano






Südlich des Salar de Uyuni liegt das Pueblo Quemado. Der Ort San Pedro de Quemez wurde im Salpeterkrieg (1879 – 1884) von den Chilenen niedergebrannt. Einige Häuser und Fundamente zeugen von dieser Schreckenstat noch heute. Weiter südlich trifft man auf einen Wald aus steinernen Korallen. Von hier genießt man Panoramablicke auf den einzig aktiven Vulkan der Gegend, den Vulkan Ollagüe. Entlang der chilenischer Grenze liegen unzählige Vulkane. Das Altiplano ist eine bizarre, traumhafte Landschaft. Die Wege sind teilweise beschwerlich, nur langsam kommen die Allradwagen voran, so steinig und unwegsam ist so manche Piste. Die boraxhaltige Lagune Cañapa ist an manchen Stellen fast perfekt weiß und sie beheimatet Flamingos. Außerdem leben hier Vizcachas (Hasenmäuse), die von Felsen hinabblicken. Die Lagune Honda liegt am Eingang zur Siloli-Wüste. Wer trotz der dünnen Höhenluft auf einen Hügel steigt, sieht die Lagune in Herzform und die Siloli-Wüste. Hier leben Vicuñas und Rebhühner, die aufgeregt durch den Sand rennen. Auf über 4.500 m Höhe liegt das Hotel Tayka del Desierto in Ojo de Perdiz. Hier sollten Sie unbedingt einen Blick in den faszinierend klaren Sternenhimmel werfen, auch wenn die Nächte eisig kalt werden. Nur selten ist die Milchstraße noch in dieser Deutlichkeit von der lichtverschmutzen Nordhalbkugel aus zu sehen. Das bekannteste Fotomotiv der Siloli-Wüste ist der Árbol de Piedra. Von dort ist es nicht mehr weit bis zur Laguna Colorada, die farbige oder rote Lagune. Das Ausmaß dieser Lagune ist enorm. Das Wasser glitzert im Sonnenlicht, einige Flamingos sind zu sehen. Am Eingang zur Reserva Eduardo Avaroa wird kontrolliert und abkassiert. Die Piste windet sich in die luftige Höhe von 4.950 m, dem meist höchsten Punkt einer Fahrt durch Bolivien. Einige Meter abwärts liegt der Geysir Sol de Mañana, ein brodelndes Feld mit kochenden Schlammlöchern und Schwefeldioxidgeruch. Selbst ein Minivulkan überrascht mit seinen Ausbrüchen, den Geräuschen aus dem Untergrund und enormem Dampf. Weiter bergab liegen die Termas de Polques, ein kleiner natürlicher Heißwasser-Pool. Durch das bizarre Valle de las Damas, von Touristen auch Dalí-Wüste genannt, erreicht man die Laguna Verde, die grüne oder türkisfarbene Lagune. Doch manchmal schimmert sie nicht grün. Doch durch den eisigen, extremen Wind setzen sich die Minerale ab und lassen diesen Bergsee in den schönsten Türkistönen leuchten. Die Laguna Blanca, die weiße Lagune, liegt direkt vor dem Grenzübergang Hito Cajón nach Chile.
Tupiza




Besonders an Bolivien ist, dass es Regionen gibt, die touristisch komplett unbekannt, aber von atemberaubender Schönheit sind. Solch eine Region ist die Gegend um Tupiza. Tupiza liegt auf 2.850 m, nicht weit von der Grenze zu Argentinien. Rötliche Felsen, eine Schlucht und interessante Steinformationen wie die Devil’s Door und die Quebrada de los Machos erinnern daran. Es ist hier ein bisschen wie im Wilden Westen. Überall wachsen verstreut einzelne Kakteen. Auf 3.450 m direkt an der argentinischen Grenze liegt Villazón in der Nähe des Zusammenflusses von Río Tupiza und Río San Juan de Oro, dessen Tal wunderschöne Fotomotive verspricht. Tupiza und das südliche Altiplano erkunden Sie auf der Reise Magisches Bolivien.
Potosí




Die Landschaft wird mit zunehmender Höhe immer karger. Über dem Städtchen Potosí thront der Cerro Rico. Er beheimatet eine Silbermine und ist nach über 400 Jahren Silberabbau durchlöchert wie ein Schweizer Käse. Der Gipfel ist durch den Bergbau nachweislich um mehrere hundert Meter eingesunken. Die Arbeitsverhältnisse in der Mine sind mit die ärmsten, die man sich vorstellen kann. Mit Dynamit sprengen die Minenarbeiter, darunter Kinder, unkontrolliert Gänge in den Berg. Die Durchgänge sind extrem eng und beklemmend. Ein Minenbesuch ist ein einschneidendes Erlebnis. Einst brachte die Silbermine großen Reichtum. Die ersten Silbertaler wurden in der Stadt Potosí gepresst. Im Museum Casa de la Moneda erfahren Sie mehr über das Verfahren von früher. Ein Spaziergang durch die Fußgängerzone lohnt sich u.a. auch zur Höhenanpassung. Denn Potosí liegt auf 4.067 m Höhe. Kosten Sie einmal die Spezialität von Potosí: Maissuppe mit heißem Lavastein. Die Suppe kocht und brodelt, wenn sie Ihnen serviert wird.
Sucre





Die Hauptstadt Boliviens ist UNESCO Welterbe und liegt auf 2.800 m. Das ist eine Höhe, auf er man bereits an der Höhenkrankheit (Soroche) leiden kann. In Restaurants und Unterkünften gibt es fast immer Coca-Tee, dessen Wirkstoffe das Blut verdünnen und gegen die Höhenkrankheit helfen. In Sucre muss man unbedingt die Aussicht über die weißen Gebäude und roten Dächer von Sucre genießen – sei es von der Plaza Pedro de Anzúres, die über der Stadt thront, einem belebten Platz, auf dem einige Schulkinder Fußball spielen, oder vom Dach einer Klosterschule aus. Die koloniale Innenstadt mit ihren vielen engen und steilen Straßen ist sehr belebt. Sehenswert sind auch der chice Friedhof und der Parque Bolívar. Abends können Sie eine Show traditioneller, bolivianischer Tänze besuchen. Kostüme und Musik sind äußerst bunt. Sie sehen u.a. einige Karnevalstänze und lernen Unterschiede der verschiedenen Volksgruppen kennen, wie sie in Tänzen ausgedrückt werden. Umgeben ist die Stadt von trockener Landschaft. Doch der Anflug über die Andentäler ist atemberaubend und für die Piloten nicht ganz einfach.
Cochabamba & Umgebung





Totora ist wohl das schönste Kolonialstädtchen Boliviens mit Pflastersteingassen und Ziegeldächern. Es liegt unweit der Universitätsstadt Cochabamba, über der die höchst gelegene Christusstatue der Welt auf dem Cerro San Pedro thront. Weiterhin sehenswert ist der Markt La Cancha, der größte Straßen- und Bauernmarkt Südamerikas, der täglich geöffnet ist und auf dem heute so gut wie alles gehandelt wird. Inkallajta (Inka-Stadt) liegt auf 2.950 m Höhe in der Nähe von Cochabamba. Der Komplex besaß einmal rund 40 Gebäude und ein Observatorium und fügt sich harmonisch in die natürliche Umgebung ein, was Inkallajta den Beinamen Machu Picchu Boliviens einbrachte. Man vermutet, dass das Hauptgebäude der Anlage, das als größtes Amerikas unter einem Dach gilt, von einem Satteldach aus Stroh und Lehm bedeckt war. Gut erkennbar ist der Grundriss von ca. 25 m x ca. 80 m. El Fuerte ist genauer gesagt schon in der Prä-Inka-Zeit entstanden. Die Inka bauten die Stätte später aus. Es ist UNESCO Welterbe und gilt als die südlichste, bekannte Inka-Zeremonialstätte, eigentlich ist es ein Zeremonialfelsen mit einer Siedlung. El Fuerte markiert also die Ausdehnung des Inkareichs. Die in Sandsteinfelsen gemeißelten Figuren und Linien sind einzigartig und können auch heute noch bestaunt werden.
Nationalpark Amboró




Hier treffen die drei großen Ökosysteme Amzonasgebiet, Anden und Gran Chaco aufeinander, was eine bunte Vielfalt an Pflanzen und Tieren zur Folge hat – und das vor einer grandiosen Bergkulisse. Im Nebelwald überraschen Baumfarne, es gibt einige Wasserfälle, farbenprächtige Schmetterlinge, unzählige Vogelarten, darunter Aras und den auffallenden Andenfelsenhahn. Auch Orchideen, Palmengewächse und Palmenarten wachsen im immergrünen Dickicht des Dschungels. Versteckt leben hier Tapire und Faultiere, leichter zu sehen sind die Affen, seltener ein Brillenbär oder ein Ozelot. Mit Glück erblicken Sie einen Ameisenbär oder in der Abenddämmerung einen Puma, auch von Jaguaren wurde schon berichtet. Doch die Hauptattraktion ist die wunderbare Landschaft, die Bergpanoramen in allen Farbschattierungen. Trockenzeit ist von Mai bis September, dann ist das Klima am angenehmsten im Nationalpark Amboró und die Wege sind am besten passierbar.
Santa Cruz de la Sierra




Die größte Stadt Boliviens liegt auf 400 m Höhe im Tiefland wie 2/3 der Landesfläche. Typisch sind farbenfrohe Kunsthandwerksmärkte und Restaurants mit Innenhof. Dreh- und Angelpunkt ist die zentral gelegene Plaza de Armas. Hier spielt sich das Leben im Freien ab, unzählige Tauben fliegen umher. Vom Glockenturm der Kathedrale bekommen Sie einen guten Überblick. Von oben sieht man, dass Santa Cruz in Kreise unterteilt ist. Es gibt mehrere Ringstraßen, die von der Innenstadt zum Flughafen immer größer werden. Das Stadtbild in der Innenstadt ist trotz der Größe von Santa Cruz eher kleinstädtisch.
Nationalpark Kaa-Iya del Gran Chaco



Der größte Nationalpark des Landes beheimatet eine große Zahl Jaguare. Hier ist es mit Glück möglich, einen Jaguar vor die Kameralinse zu bekommen. In den hiesigen Trockenwäldern leben Affen, Vögel, Tapire, Pumas und kleinere Raubtiere, darunter Wildhunde. Der trockene Chaco erstreckt sich bis nach Argentinien und Paraguay. Doch die größten Vorkommen der Gran-Chaco-Trockenwälder werden in Bolivien im Nationalpark Kaa-Iya geschützt. Unter den hohen Baumkronen wachsen Kakteen und Bromelien sowie insgesamt mehr als 1.000 Pflanzenarten. Im Nationalpark gibt es keinerlei Infrastruktur. Die Natur ist weitestgehend unberührt. Einzig eine Straße führt durch den Park, die zum Bau einer Gasleitung angelegt wurde. Im Chaco ist es ganzjährig heiß. Der Nationalpark liegt größtenteils im Tiefland unter 400 m Höhe, was die große Hitze erklärt. Regen ist selten. Wenn es regnet, dann meist in den Monaten Februar und März. Die Tiere haben sich an die Bedingungen angepasst, manche trinken Kakteensaft, um nicht zu verdursten. Im Kaa-Iya leben auch die sonst so wasserliebenden Capybaras. Auf der Reise Kaa-Iya Nationalpark und Chiquitano gehen Sie selbst auf Jaguarsuche, sehen beeindruckende Steinformationen und Felsmalereien und tauchen ein ins historische San José de Chiquitos.
Amazonas





Das Amazonastiefland umfasst den nördlichen Teil des Flachlands von Bolivien. Der bolivianische Río Mamoré fließt in unzähligen Schleifen durch den dichten Dschungel vorbei an Sandbänken in den Río Madeira, den größten Nebenfluss des Amazonas. Es ist eine ursprüngliche, unentdeckte Gegend mit indigenen Dörfern und allen Tieren, die man im Amazonas erwarten würde. Schwimmen Sie mit Delfinen, suchen Sie nach Schlangen, Capybaras, Faultieren, Affen, Kaimanen und Vögeln und genießen Sie die tausend funkelnden Sterne am Nachthimmel. Sie erreichen den Río Mamoré über den Flughafen Trinidad. Der Nationalpark Noel Kempff Mercado liegt am Rande des Amazonasgebiets und umfasst neben wasserreichen Flüssen auch einen Teil der Trockenwälder des angrenzenden Chaco. Aufgrund der kaum vorhandenen Infrastruktur ist die Anreise von Santa Cruz de la Sierra allerdings sehr beschwerlich und abenteuerlich. In Rurrenabaque, Ausgangsort für Ausflüge in den Nationalpark Madidi, gibt es einen Flughafen. Der Flug von La Paz dauert weniger als eine Stunde. Nach dem Start geht die Maschine bis Rurrenabaque in den Sinkflug – ein besonderes Gefühl. Man kann Wanderungen und Bootsausflüge unternehmen und lernt von den oft noch traditionell lebenden Indigenen, welche Pflanzen medizinisch genutzt werden, aus welchen Pfeile hergestellt werden und wie man Piranhas fischt. Der Nationalpark Madidi beheimatet viele gefährdete Arten. Diese Artenvielfalt rührt daher, dass der Park neben dem Amazonastiefland auch mehr als 5.000 m hohe Andengipfel und somit verschiedene Klimazonen umfasst.
Yungas




Die Yungas bilden die Zone zwischen Andenhochland und Amazonastiefland, die ganzjährig feucht ist. In höheren Lagen hängt oft über einen längeren Zeitraum der Nebel. Auf einem Ausflug entlang der Yungas-Straße, die den Beinamen Todesstraße (Camino de la Muerte) trägt, fahren Sie durch mehrere Klimazonen mit verschiedenen Vegetationsformen, darunter auch der Bergnebelwald. Von La Paz verläuft die Yungas-Straße zunächst über den 4.670 m hohen Pass La Cumbre und dann bergab bis ins 1.200 m hoch gelegene tropische Coroico. Über weite Strecken führt die Schotterpiste an sehr steilen Abhängen ohne Absicherung entlang und ist durch Nebel und Regen sowie den unebenen Untergrund tatsächlich nicht ungefährlich. Imposant und abwechslungsreich ist die Todesstraße, die zu einem Ausflugsziel geworden ist und für den normalen Durchgangsverkehr inzwischen gesperrt ist. Seit 2007 gibt es eine gut ausgebaute, asphaltierte Straße, die La Paz und Coroico verbindet. Denn die große Gefahr auf dem Camino de la Muerte ging für Fahrer oft davon aus, dass die nur einspurige Schotterpiste in beide Richtungen von großen Lastern befahren wurde und der Verkehr immer mehr zunahm. Heutzutage ist überwiegend Ausflugsverkehr auf der Todesstraße unterwegs.
Länderinformationen
Einreise
EU-Bürger und Schweizer benötigen für die Einreise nach Bolivien einen noch mindestens 6 Monate nach Einreise gültigen Reisepass für einen Aufenthalt bis zu 90 Tagen sowie einen gültigen Rück- oder Weiterflugschein. Bei der Einreise müssen Sie eine Touristenkarte ausfüllen.
Quarantäne und Naturschutz
Lebensmittel und Pflanzen dürfen nicht eingeführt werden.
Trinkgeld
Es ist üblich, in Hotels und Restaurants ein Trinkgeld zu geben. Taxifahrer, Busfahrer (Gruppenreisen) und lokale Reiseleiter erwarten ebenfalls ein Trinkgeld von ca. US$ 3-5 pro Tag.
Sprache
Die offizielle Landessprache ist Spanisch. In den größeren Hotels wird Englisch verstanden. Sie kommen leichter mit Grundkenntnissen der spanischen Sprache durchs Land.
Gesundheit
Bitte informieren Sie sich rechtzeitig über aktuell gültige Impfbestimmungen bei Ihrem Arzt, Apotheker, dem Tropeninstitut oder im Internet unter www.crm.de. Einige Länder und Regionen Südamerikas verlangen bei Einreise eine Gelbfieber- und/oder Masernimpfung. Im Tiefland des Amazonas wird Malaria-Prophylaxe empfohlen.
Klima und Reisezeit
Die Jahreszeiten in Bolivien sind den europäischen entgegengesetzt, doch prinzipiell können Sie das ganze Jahr über nach Bolivien reisen. In den Anden überwiegt ein teils gemäßigtes, teils kaltes Bergklima. Am schönsten ist das Klima in den Anden in der Trockenzeit von Mai bis Oktober, dann haben Sie viel Sonne und wenig Regen bei Tagestemperaturen um 20-25 °C, jedoch sinken die Temperaturen nachts oft unter den Gefrierpunkt. Im Amazonas Tiefland herrscht ganzjährig ein tropisch feuchtheißes Klima.
Ortszeit
In der europäischen Sommerzeit liegt Bolivien 7 Stunden zurück, während der europäischen Winterzeit 6 Stunden.
Unterkünfte
Bitte beachten Sie, dass der Hotelstandard und die Sterne-Klassifizierung nicht mit Mitteleuropa oder Nordamerika vergleichbar ist.
Währung und Zahlungsmittel
Währungseinheit ist der Boliviano. Die am weitesten verbreitete Fremdwährung ist der US-Dollar. Wir empfehlen die Mitnahme von US$ in bar und einer Maestro-Karte (EC-Karte). Zahlung mit Kreditkarten (Visa und MasterCard) ist nur in größeren Städten und Hotels möglich. Bitte prüfen Sie bei Ihrer Bank, ob mit Ihrer Geldkarte das Geldabheben am Automaten möglich ist.
Stromversorgung
Die Stromspannung beträgt 220 Volt (50 Hertz) Wechselstrom. Europäische Geräte können mit einem Multiadapter problemlos verwendet werden.
Sicherheit
Die Kleinkriminalität ist in Bolivien recht hoch. Deshalb sollte man einige Sicherheitsregeln beachten. Wertsachen gehören in den Hotelsafe, größere Geldbeträge und Reisedokumente sollten nicht in der Handtasche mitgeführt, Foto-Apparate nicht offen zur Schau gestellt werden. Abends und nachts sollten Sie nicht ohne Reiseleitung durch die Straßen gehen bzw. wo immer möglich, ein Taxi nehmen. Wertvollen Schmuck lassen Sie am besten zu Hause.